Lucas wird zum Superhelden

Gute-Nacht-Geschichte

Lucas wird zum Superhelden - illustration zur geschichte
Zusammenfassung

Vorlesedauer ~ ca. 7 min

Lucas erhält durch eine mysteriöse leuchtende Kugel Superkräfte, trainiert heimlich mit Hilfe seiner Freundin Mia und rettet schließlich Menschen in einem gefährlichen Sturm.

Lucas war ein ganz normaler Junge. Er liebte es, mit seinem Skateboard durch die Straßen zu flitzen und Comics zu lesen – besonders die mit Superhelden wie Spiderman und Superman. Doch Lucas glaubte nicht wirklich daran, dass so etwas wie Superkräfte im echten Leben existierten.

Eines Tages kam er nach der Schule am alten Glockenturm vorbei. Der Turm war geheimnisvoll und etwas unheimlich, aber Lucas konnte nicht widerstehen. Mit seinem Skateboard rollte er hinein, um sich ein wenig umzusehen.

Plötzlich hörte er ein seltsames Summen. Eine kleine, leuchtende Kugel schwebte in der Luft, genau dort, wo das Sonnenlicht durch ein kaputtes Fenster fiel. Sie schimmerte in allen Farben des Regenbogens.

„Wow… was bist du?“ murmelte Lucas und streckte vorsichtig die Hand aus. Die Kugel berührte seine Fingerspitzen und – ZAP! – ein warmer Blitz schoss durch seinen ganzen Körper. Lucas stürzte zu Boden, sein Herz klopfte wie wild.

Als er sich wieder aufrichtete, fühlte er sich… anders. Leichter. Stärker. Sein Blick fiel auf eine Spinne, die in der Ecke des Turmes ein Netz spann. Plötzlich sah er jedes einzelne Fädchen glitzern – als hätte er eine Super-Lupe im Auge!

„Das kann doch nicht…“ flüsterte Lucas. Er sprang vor Freude hoch – und blieb an der Decke kleben!

Lucas hatte plötzlich Superkräfte.


Die ersten Versuche

Am nächsten Tag wollte Lucas unbedingt seine neuen Kräfte testen. Im Park rannte er los und stellte fest, dass er schneller war als je zuvor. Er konnte über Hecken springen, als wären es kleine Hüpfburgen. Er konnte Mauern hochklettern wie ein Gecko.

Doch das Beste: Er konnte mit einem geheimnisvollen Faden, der aus seinen Handgelenken schoss, durch die Luft schwingen – genau wie Spiderman!

Aber es gab ein Problem. Lucas war noch nicht so gut im Zielen. Einmal blieb er an einem Baum hängen, ein anderes Mal landete er in einem riesigen Müllcontainer.

„Ihh, warum muss es ausgerechnet der mit den Bananenschalen sein?“ stöhnte er und wischte sich die Reste vom Gesicht.


Ein echter Notfall

Ein paar Tage später spazierte Lucas nach der Schule heim, als er lautes Kläffen hörte. Ein kleiner Hund war auf die Straße gelaufen und ein Auto raste heran. Ohne nachzudenken, rannte Lucas los.

Er sprang so hoch, dass er den Hund im letzten Moment aus der Gefahrenzone heben konnte. Beide landeten sicher auf dem Gehweg. Die Autofahrerin stieg aus und rief: „Junge, das war unglaublich! Wie hast du das geschafft?“

Lucas zuckte nur mit den Schultern und lächelte geheimnisvoll. „Ähm… ich war einfach schnell genug.“

Doch innerlich wusste er: Das war sein erster richtiger Superhelden-Moment.


Ein geheimnisvoller Mentor

In derselben Nacht träumte Lucas von der leuchtenden Kugel. Im Traum erschien eine freundliche Stimme:
„Lucas, große Kräfte bringen große Verantwortung. Deine Fähigkeiten sind ein Geschenk – nutze sie, um anderen zu helfen.“

Lucas wachte auf und dachte lange nach. Vielleicht war es nicht nur ein Traum gewesen.


Das Training beginnt

Von nun an trainierte Lucas heimlich. Er übte das Schwingen an seinen Fäden zwischen den alten Bäumen im Park, lernte präzise zu landen und immer stärker zu werden. Manchmal tat er sich weh, manchmal fiel er ins Gebüsch – aber er gab nicht auf.

Seine beste Freundin Mia wunderte sich: „Lucas, warum hast du ständig Schrammen?“
Lucas lächelte nur. „Skateboard-Unfälle…“

Eines Tages vertraute er sich Mia an. „Ich… ich glaube, ich habe Superkräfte.“

Mia lachte zuerst – bis Lucas an die Zimmerdecke sprang und dort kopfüber hängen blieb. „Okay… DAS ist krass!“, sagte sie mit großen Augen.

Von da an half Mia ihm beim Trainieren. Sie war seine „Technikerin“ und dachte sich schlaue Ideen aus, wie er seine Kräfte nutzen konnte, ohne erwischt zu werden.


Die große Bewährungsprobe

Ein paar Wochen später kam es zu einem gewaltigen Sturm. Blitze zuckten, Bäume kippten um und der Fluss trat über die Ufer. Lucas und Mia hörten im Radio, dass eine Familie im zweiten Stock ihres Hauses eingeschlossen war – das Wasser stieg immer höher.

„Wir müssen etwas tun!“ sagte Lucas entschlossen.

Mit Mias Hilfe schwang er sich durch den Regen zu dem Haus. Er kletterte die Fassade hoch, durchbrach ein Fenster und half den Eltern und zwei Kindern nach draußen.

Das Wasser war wild und reißend, doch Lucas band seine Fäden an einen Baum und machte eine Art Seilbrücke, über die alle sicher ans Ufer gelangen konnten.

Als der Sturm endlich nachließ, riefen die Menschen: „Wer war dieser Junge?“
Aber Lucas war längst verschwunden.


Lucas – der geheime Held

Von diesem Tag an war Lucas kein ganz normaler Junge mehr. Er war der geheime Beschützer seiner Stadt. Niemand wusste, wer er war – nur Mia.

Lucas half, wenn jemand in Not war, reparierte kaputte Dinge im Park, rettete Tiere und beschützte die Kleineren in der Schule vor fiesen Schlägern.

Manchmal wünschte er sich, er könnte allen von seinen Kräften erzählen. Aber er wusste: Ein echter Held braucht kein Rampenlicht.

Und so schwang sich Lucas eines Abends mit einem Lächeln über die Dächer seiner Stadt, während die Sonne hinter den Wolken verschwand.

„Ich werde immer da sein, wenn mich jemand braucht“, flüsterte er.

Und irgendwo tief in ihm hörte er wieder die Stimme der leuchtenden Kugel:
„Gut gemacht, Lucas.“


Die Moral der Geschichte ist: Große Kräfte bedeuten auch große Verantwortung.

Kindgerecht erklärt: Wenn wir etwas besonders gut können, sollten wir es nutzen, um anderen zu helfen – so wie Lucas seine Superkräfte einsetzt, um Tiere zu retten und Menschen in Gefahr zu helfen. Jeder kann ein Held sein, auch ohne Kräfte: schon kleine gute Taten machen einen großen Unterschied.



Bewerten sie diese Geschichte

5,0
Ausgezeichnet100%
Sehr gut0%
Durchschnittlich0%
Schlecht0%
Furchtbar0%

logo neu

Über den Autor

Keen Perator

Ich wurde 1983 geboren und entdeckte schon früh meine Leidenschaft für das Erstellen von Kinderbüchern. Obwohl ich ursprünglich aus einem ganz anderen Bereich kam, fühlte ich mich zur magischen Welt der Kinderliteratur hingezogen. Nach Abschluss meiner Ausbildung beschloss ich, meiner Leidenschaft zu folgen.