Eine Gute-Nacht-Geschichte für Kinder

Maria, die kleine Fee und das Regenbogenfest
In einem wunderschönen, verborgenen Tal, weit hinter den sanften Hügeln und glitzernden Seen, lebte eine winzige Fee namens Maria. Sie war nicht größer als eine Erdbeere, hatte schimmernde Flügel in Pastellfarben und trug ein Kleid, das aussah, als wäre es aus Sonnenstrahlen gewebt.
Maria war eine fröhliche kleine Fee, aber sie hatte ein kleines Problem:
Sie war unglaublich neugierig – und manchmal so neugierig, dass sie vergaß, vorsichtig zu sein.
An diesem Morgen wachte Maria auf, weil die Sonnenstrahlen sanft durch die Blütenblätter ihres Rosenhauses tanzten. Heute war ein besonderer Tag: Das große Regenbogenfest stand bevor! Einmal im Jahr, wenn Sonne und Regen sich umarmen, erstrahlte am Himmel ein riesiger Regenbogen, und alle Feen, Elfen, Schmetterlinge und Waldbewohner kamen zusammen, um zu feiern.
„Oh, ich muss helfen, damit es das schönste Fest aller Zeiten wird!“, piepste Maria und flatterte aus ihrem Blütenbett.
Die Aufgaben des Tages
Im Feental hatte jeder am Regenbogenfest eine besondere Aufgabe.
Die älteren Feen brachten glitzernden Morgentau auf die Wiesen, damit die Blumen noch mehr leuchteten.
Die Elfen banden Blumengirlanden, und die Schmetterlinge tanzten, um die Gäste willkommen zu heißen.
Maria bekam eine scheinbar einfache Aufgabe: Sie sollte die Regenbogenblume bewachen.
Diese Blume öffnete sich nur einmal im Jahr, genau zum Fest, und aus ihrem Blütenherz stieg der erste bunte Lichtstrahl auf, der den Regenbogen erweckte.
„Also einfach nur hier sitzen und aufpassen?“, murmelte Maria.
Das klang… na ja… ein bisschen langweilig.
Der verlockende Schmetterling
Während Maria neben der Regenbogenblume saß, flog ein riesiger, funkelnder Schmetterling vorbei.
„Komm mit!“, rief er lachend. „Die Musikprobe hat angefangen, und die Trommelkäfer sind sooo lustig!“
Maria zögerte.
„Nur ein kleines Stück gucken… Die Blume wird ja wohl nicht weglaufen.“
Und schwupp – flog sie hinter dem Schmetterling her.
Das Missgeschick
Während Maria fröhlich mit den Trommelkäfern klatschte und lachte, bemerkte sie nicht, dass sich am Himmel dunkle Wolken zusammenzogen. Ein Windstoß zog durchs Tal – und genau in diesem Moment beugte sich die Regenbogenblume im Wind gefährlich weit nach unten.
Ein kleiner Wiesenigel, der vorbeikam, sah es zuerst.
„Oh nein! Wenn die Blume knickt, gibt’s keinen Regenbogen!“
Er rannte so schnell er konnte zu Maria.
„Maria! Die Regenbogenblume braucht dich!“ piepste er.
Maria erschrak. „Oh je! Was hab ich nur getan?“
Sie sauste zurück – aber zu spät: Die Blume hing traurig zur Seite.
Die Rettung
„Ich muss sie retten, sonst fällt das Fest ins Wasser!“, rief Maria.
Sie überlegte kurz und bekam dann eine Idee.
Sie rief die Ameisenarbeiter um Hilfe.
„Könnt ihr die Blume mit euren kräftigen Beinchen stützen?“
Die Ameisen nickten und bildeten eine kleine Mauer um den Stängel.
Doch der Wind blies stärker.
Da flatterte eine Libelle vorbei. „Ich kann mit meinen Flügeln einen Windschutz machen!“
Und so schwebte sie neben der Blume.
Maria selbst setzte sich vorsichtig auf die Spitze des Stängels und sang ein sanftes Lied, um die Blume zu beruhigen.
Langsam richtete sie sich wieder auf – und genau in diesem Moment öffnete sie ihre Blütenblätter.
Ein leuchtender Strahl schoss in den Himmel – Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett – und der prachtvolle Regenbogen war geboren!
Das schönste Regenbogenfest
Bald war das ganze Tal in Farben getaucht. Die Bewohner jubelten und tanzten.
Die Trommelkäfer trommelten, die Schmetterlinge flatterten, und sogar die Wolken blieben freundlich am Himmel stehen, um zuzusehen.
Die Regenbogenblume neigte sich sanft zu Maria, als wollte sie sagen: „Danke, kleine Fee.“
Maria lächelte. „Ich hätte nie weggehen dürfen… aber jetzt weiß ich: Auch kleine Aufgaben sind wichtig.“
Von diesem Tag an war Maria nicht nur für ihre Neugier bekannt, sondern auch für ihren Mut und ihre Hilfsbereitschaft.
Und jedes Jahr, wenn das Regenbogenfest begann, durfte sie als Erste den Regenbogenstrahl in den Himmel schicken – zur Erinnerung an den Tag, an dem sie die Blume gerettet hatte.
🌈✨ Ende ✨🌈
Moral der Geschichte
Die Moral der Geschichte ist: Jede Aufgabe, egal wie klein sie scheint, kann sehr wichtig sein. Verantwortung bedeutet, sie ernst zu nehmen – denn manchmal hängt von den kleinen Dingen das größte Glück ab.
Kindgerecht erklärt: Auch wenn eine Aufgabe langweilig wirkt, kann sie wichtig für alle sein. Wenn wir unsere Versprechen halten und aufmerksam bleiben, helfen wir nicht nur anderen, sondern machen die Welt bunter – so wie Maria den Regenbogen gerettet hat. Manchmal sind es die kleinen Helfer, die Großes bewirken.
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