Gute-Nacht-Geschichte

Zusammenfassung
Vorlesedauer ~ ca. 7 min
Der kleine Husky Tiko macht sich mutig auf die Reise, um den verschwundenen Schneestern zu finden. Auf seinem Weg hilft er neuen Freunden und entdeckt das Wunder des Herzens. Am Ende bringt er Licht und Hoffnung in sein ganzes Dorf zurück.
In einem kleinen Dorf ganz weit im Norden, dort, wo der Schnee wie Zuckerwatte vom Himmel fällt und die Nächte voller flüsternder Polarlichter sind, lebte ein kleiner Husky namens Tiko. Tiko war der jüngste in einem ganzen Rudel von großen, starken Schlittenhunden – aber er war auch der neugierigste.
Sein Fell war grau-weiß wie frisch gefallener Schnee, und seine Augen leuchteten eisblau, als würden sich darin kleine Sterne spiegeln. Doch obwohl Tiko noch klein war, träumte er davon, einmal ein echter Abenteurer zu sein – so wie sein großer Bruder Nuka, der schon oft mit dem Schlittenführer Emil durch die weiten Eislandschaften gereist war.
Jeden Abend lag Tiko in seinem kuscheligen Heubett in der Hundehütte und lauschte den Geschichten, die die alten Huskys erzählten: von vereisten Bergen, tanzenden Nordlichtern und dem geheimnisvollen Schneestern, der nur einmal im Jahr am Himmel erschien.
„Wer den Schneestern findet“, flüsterte Oma-Hündin Mala einst, „der darf sich etwas wünschen. Aber nur, wenn er mutig war und mit reinem Herzen reist.“
Das ließ Tiko nicht mehr los.
Der große Schneetag
Eines Morgens erwachte das Dorf unter einer dicken Schneedecke. Es war der Tag, an dem der Schneestern erscheinen sollte. Doch als Tiko zum Himmel blickte, sah er – nichts! Der Schneestern war verschwunden!
„Das ist unmöglich!“, bellte Nuka. „Der Stern erscheint immer. Es ist ein Zeichen, dass der Winter bald zu Ende geht.“
Tiko spürte, wie sein kleines Herz pochte. Vielleicht ist das meine Chance, ein richtiger Abenteurer zu sein! Wenn ich den Schneestern finde, kann ich ihn zurückbringen!
Und ohne lange zu überlegen, schlich sich Tiko – leise wie eine Schneeflocke – aus dem Dorf.
Das erste Abenteuer – die Eisvögel
Kaum war er aus dem schützenden Dorf hinausgetappt, begegnete er einer Gruppe von Eisvögeln, die auf einem gefrorenen See tanzten.
„Kleiner Husky, was machst du denn so allein im Schnee?“ piepste der Vogel mit dem Namen Fips.
„Ich suche den Schneestern. Er ist verschwunden!“
Die Vögel hielten inne. „Wenn du dem Licht folgst, das nicht leuchtet, aber in deiner Brust scheint – dann wirst du ihn finden“, sangen sie und flogen wie glitzernde Federn davon.
Tiko verstand nicht ganz, was das heißen sollte – aber er fühlte, wie etwas in ihm zu glimmen begann. Eine leise Hoffnung. Und er stapfte weiter.
Das zweite Abenteuer – die Schneemaus Nelli
Hinter einem kleinen Hügel entdeckte Tiko eine Schneemaus, die in einer steckengebliebenen Nussschale festsaß.
„Hilfe! Ich komme nicht mehr raus!“, quietschte sie.
Tiko zögerte keine Sekunde. Mit seinen kleinen Zähnen zog er vorsichtig an der Schale und half Nelli, der Schneemaus, heraus.
„Danke, kleiner Husky!“, piepste sie. „Du hast ein gutes Herz. Warte – ich habe etwas für dich.“
Sie schenkte ihm ein kleines Glöckchen, das ganz leise klingelte.
„Wenn du dich einmal verlaufen solltest, schüttel es – und Hilfe wird kommen.“
Tiko legte sich das Glöckchen um den Hals und lächelte. Dann ging er weiter, tiefer hinein in den verschneiten Wald.
Das dritte Abenteuer – der Schneewind
Plötzlich wurde es stürmisch. Der Schneewind fegte durch die Bäume, heulte wie ein hungriger Wolf. Tiko kauerte sich zusammen und zitterte.
„Was willst du, kleiner Fellball?“ rauschte der Wind.
„Ich will den Schneestern finden und ihn nach Hause bringen“, antwortete Tiko mit zitternder Stimme, aber klarem Blick.
Der Schneewind lachte. „So klein – und doch so mutig. Geh geradeaus, bis du das flüsternde Eis hörst.“
Und mit einem letzten Stoß verschwand der Wind.
Tiko rappelte sich auf. Der Weg war jetzt schwieriger, aber er erinnerte sich an die Worte des Windes. Er hörte bald ein leises Knistern – das flüsternde Eis! Er folgte dem Geräusch.
Die große Entdeckung
Hinter einem schimmernden Gletscher, der wie ein Palast aus Glas wirkte, fand Tiko eine Höhle. Darin war es still – so still, dass man das Fallen einer Schneeflocke hören konnte.
In der Mitte lag ein großer, glänzender Kristallstern, der nur schwach leuchtete.
„Der Schneestern!“, flüsterte Tiko. Doch etwas stimmte nicht. Der Stern war kalt. Leer.
Neben ihm saß ein kleines Wesen – halb Schnee, halb Licht. Es war Lumina, die Wächterin des Schneesterns.
„Warum leuchtet er nicht mehr?“, fragte Tiko.
Lumina senkte den Kopf. „Weil niemand mehr an ihn geglaubt hat. Alle haben aufgehört, Wünsche zu haben, die aus dem Herzen kommen.“
Da erinnerte sich Tiko an das Glöckchen. Er schüttelte es – ganz sanft. Es klang wie ein leises Lachen.
Plötzlich erschien Nelli, die Maus, mit den Eisvögeln, und sogar der Schneewind streichelte durch die Höhle.
„Tiko hat uns geholfen. Und er glaubt noch an Wunder!“, rief Nelli.
Langsam begann der Stern zu glimmen. Erst ein kleines Licht. Dann heller. Und heller. Schließlich strahlte der Schneestern so stark, dass die ganze Höhle im Glanz erleuchtete.
Lumina lächelte. „Danke, kleiner Husky. Du hast den Schneestern gerettet.“
Heimkehr im Licht
Auf dem Heimweg rutschte Tiko nicht mehr im Schnee – er tanzte beinahe. Über ihm leuchtete der Schneestern. Die Dorfbewohner kamen aus ihren Hütten und staunten.
„Tiko! Wo warst du?“, rief Nuka.
Tiko bellte fröhlich. „Ich habe den Schneestern gefunden!“
Alle Hunde staunten. Und Tiko durfte an diesem Abend an der Spitze des Schlittenrudels laufen – neben seinem großen Bruder.
Von da an wurde jedes Jahr die Geschichte vom kleinen Husky erzählt, der mit Mut, Freundlichkeit und einem Glöckchen den Winter gerettet hatte.
Die Moral der Geschichte ist:
Mut und Freundlichkeit sind stärker als Größe oder Kraft.
Kindgerecht erklärt: Auch wenn wir klein sind, können wir Großes bewirken – wenn wir helfen, freundlich sind und an das Gute glauben. So wie Tiko den Schneestern fand, weil er anderen geholfen hat und mutig war, können auch wir mit Liebe im Herzen die Welt ein bisschen heller machen.
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