Liora & Pino – Der Sternenfuchs und der Regenbogenbaum - Gute-Nacht-Geschichte

Liora & Pino – Der Sternenfuchs und der Regenbogenbaum

Gute-Nacht-Geschichte

Liora & Pino – Der Sternenfuchs und der Regenbogenbaum - Illustration zur Gute Nacht Geschichte
Zusammenfassung

Vorlesedauer ~ ca. 5 min

Liora, das blaue Glühwürmchen, verirrt sich im Wald und trifft den mutigen Sternenfuchs Pino.
Sie erleben zauberhafte Abenteuer und entdecken die Kraft echter Freundschaft.
Gemeinsam bringen sie nach einem Sturm Licht und Hoffnung zurück in den Flüsterwald.

In einem sanften, schimmernden Tal, weit hinter den Bergen des Flüsterwaldes, wuchs ein ganz besonderer Baum: der Regenbogenbaum. Seine Blätter funkelten in allen Farben und klangen bei Wind wie kleine Glöckchen. Er war uralt und sehr weise. In seinen Ästen lebte ein winziger, aber mutiger Sternenfuchs namens Pino, der nachts mit den Glühwürmchen spielte und tagsüber in seinem Nest aus Moos schlief.

Nicht weit entfernt, im moosgrünen Herz des Waldes, wohnte ein fröhliches Glühwürmchenmädchen mit dem Namen Liora. Liora war ein wenig anders als die anderen Glühwürmchen – ihr Licht war nicht gelb, sondern zartblau, wie der Schein des Mondes. Viele Glühwürmchen fanden das seltsam, aber Liora mochte ihr Licht sehr. Sie war neugierig, mutig und wünschte sich nichts sehnlicher als einen echten Freund.

Eines Abends, als der Himmel voller Sterne war und der Regenbogenbaum besonders leise sang, verirrte sich Liora im Dickicht des Waldes. Sie hatte ein Funkeln gesehen und wollte es genauer betrachten, doch nun war sie allein, fern von ihrem Zuhause. Ihre Flügel zitterten leicht vor Angst.

Plötzlich hörte sie ein leises Rascheln. Zwischen den weichen Zweigen des Regenbogenbaums lugte ein silberner Fuchsschwanz hervor.

„Hallo?“ piepste Liora zaghaft. „Ist da jemand?“

Pino blinzelte verschlafen und ließ sich langsam aus seinem Astnest gleiten. Er war klein, kaum größer als ein Tannenzapfen, aber seine Augen funkelten wie Sternenstaub.

„Ich bin Pino“, sagte er mit sanfter Stimme. „Du leuchtest wie der Mond. Was machst du hier ganz allein?“

Liora erzählte ihm von ihrem Ausflug und dass sie den Heimweg verloren hatte. Pino hörte geduldig zu, dann lächelte er.

„Keine Sorge. Ich begleite dich nach Hause. Aber nur, wenn du mir ein bisschen über dich erzählst. Ich habe noch nie ein blaues Glühwürmchen getroffen.“

Und so begann ihre erste gemeinsame Reise.

Sie flogen durch leuchtende Nebelwiesen, huschten über sprudelnde Waldbäche und kletterten auf Pilzhügel, um nach dem Weg Ausschau zu halten. Liora erzählte von ihren Abenteuern mit Libellen, von Regentropfen-Rutschen und Honigtau-Festen. Pino wiederum erzählte, wie er nachts über die Wipfel tanzte und manchmal mit den Sternen flüsterte, wenn es besonders ruhig war.

Mit jedem Schritt lachten sie mehr, entdeckten neue Spiele und spürten, wie aus einem zufälligen Treffen etwas ganz Besonderes wuchs.

Als sie endlich am Glühwürmchenhain ankamen, war es beinahe Mitternacht. Die anderen Glühwürmchen leuchteten schon im Schlaf. Liora drehte sich um und sah Pino an.

„Danke, dass du mich begleitet hast. Ich glaube… ich hab einen Freund gefunden“, flüsterte sie.

„Ich glaube, ich auch“, flüsterte Pino zurück und stupste ihre Fühler mit seiner Nase an.

Am nächsten Abend wartete Liora schon am Waldrand. Und auch Pino war da – diesmal mit einer kleinen Blütenlaterne im Maul. Sie beschlossen, jeden Abend ein neues kleines Wunder zu entdecken.

Sie schaukelten auf Spinnennetzen, veranstalteten Minikonzertchen mit zirpenden Grillen, tanzten mit den Schmetterlingen im Mondschein und bauten ein gemeinsames Nest im Regenbogenbaum, damit Liora auch bei Regen bei ihm schlafen konnte.

Eines Tages wurde der Wald still. Ein großer, schwarzer Sturm näherte sich, und alle Tiere flüchteten in ihre Höhlen und Nester. Der Regenbogenbaum schwankte gefährlich im Wind, und Pino hielt Liora ganz fest an sich gedrückt.

„Ich hab Angst“, flüsterte Liora.

Pino zitterte, aber sagte: „Ich auch. Aber wir sind zusammen. Und wenn man nicht allein ist, ist die Angst nur halb so groß.“

Die beiden Freunde warteten gemeinsam, bis der Sturm vorüberzog. Danach sah der Wald etwas traurig aus – Blätter lagen am Boden, viele Äste waren zerbrochen. Auch der Regenbogenbaum hatte ein paar seiner glitzernden Blätter verloren.

Doch Liora hatte eine Idee.

Gemeinsam sammelten sie die gefallenen Blätter ein, klebten sie mit Harztropfen an neue Zweige, sangen Lieder für die kleineren Tiere und leuchteten in der Nacht besonders hell, um allen Mut zu machen.

Liora’s blaues Licht wurde zum Leuchtturm für die verlorenen Glühwürmchen – und Pino wurde ihr flauschiger Wächter. Zusammen wurden sie im ganzen Wald bekannt: als das Licht-Duo aus dem Regenbogenbaum.

Und so vergingen viele Nächte voller Freundschaft, Abenteuer und Wunder.


🌟 Die Moral der Geschichte ist:

Wahre Freundschaft zeigt sich, wenn wir uns gegenseitig helfen, füreinander da sind und gemeinsam mutig sind – besonders dann, wenn es dunkel oder stürmisch wird.

Kindgerecht erklärt:
Wenn wir jemanden finden, mit dem wir lachen, spielen und auch ein bisschen weinen können, dann ist das etwas ganz Besonderes. Wie Liora und Pino lernen: Ein echter Freund lässt dich nicht allein – egal ob du dich verirrst oder Angst hast. Und gemeinsam ist sogar ein Sturm nur halb so schlimm. Freundschaft macht stark und warm – wie ein kleines Licht im dunklen Wald. 💙🦊✨



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Über den Autor

Keen Perator

Ich wurde 1983 geboren und entdeckte schon früh meine Leidenschaft für das Erstellen von Kinderbüchern. Obwohl ich ursprünglich aus einem ganz anderen Bereich kam, fühlte ich mich zur magischen Welt der Kinderliteratur hingezogen. Nach Abschluss meiner Ausbildung beschloss ich, meiner Leidenschaft zu folgen.