Der Bauernhof der Wunder

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Gute-Nacht-Geschichte

Der Bauernhof der Wunder - Gute Nacht Geschichte
Zusammenfassung

Vorlesedauer ~ ca. 8 min

Der kleine Hase Lumo entdeckt den verzauberten Bauernhof Morgenlicht, wo er mit Hilfe magischer Tiere das schüchterne Lamm Mimi zum Leuchten bringt.

In einem weiten, grünen Tal, versteckt zwischen sanften Hügeln und glitzernden Bächen, lag ein kleiner Bauernhof, der von außen ganz normal aussah. Doch wer genau hinsah, bemerkte etwas Ungewöhnliches: Die Sonnenblumen drehten sich im Takt zur Musik, die aus dem Hühnerstall kam, und die Kühe muhten im Chor wie eine Gesangsgruppe.

Der Bauernhof hieß „Morgenlicht“, und er gehörte der freundlichen Bäuerin Elva. Sie war eine junge Frau mit einem geflochtenen Zopf, einer karierten Schürze und einem geheimnisvollen Lächeln. Ihre Tiere waren nicht nur gut versorgt – sie waren glücklich. Und das hatte einen Grund, den kaum jemand kannte: Der Bauernhof war verzaubert.

Das Geheimnis im Stall

Eines Morgens, als der Himmel noch rosig schimmerte, hüpfte ein neugieriger kleiner Hase namens Lumo durch das Gras. Lumo war kein gewöhnlicher Hase. Er hatte ein Fell so weiß wie Schnee mit kleinen silbernen Punkten auf dem Rücken – als hätte der Mond ihn gestreichelt. Er lebte am Waldrand und liebte es, den Bauernhof zu beobachten.

Doch an diesem Tag war etwas anders. Als Lumo näher kam, hörte er ein leises Flüstern aus dem alten Stall. „Hokus, Pokus, Milch und Heu, mach den Stall zu einem Fest voll Juchhei!“

Neugierig schlich Lumo hinein – und traute seinen Hasenaugen kaum. Vor ihm schwebte ein kleiner, leuchtender Schmetterling mit einer Krone. „Willkommen, Lumo“, sagte der Schmetterling mit einer Stimme wie Glockenspiel. „Ich bin Tilia, die Magie-Hüterin dieses Bauernhofs.“

„Magie?“, piepste Lumo, „hier? Auf einem Bauernhof?“

Tilia flatterte um ihn herum. „Oh ja! Aber nur wer mit einem reinen Herzen kommt, kann sie sehen.“

Der Wunsch des kleinen Lamms

In der Nacht hatte ein kleines Lamm namens Mimi traurig geblökt. Sie war das jüngste Lamm auf dem Hof und fühlte sich oft zu klein, zu leise, zu… unscheinbar. Elva hatte sie liebevoll in den Arm genommen, aber Mimi seufzte trotzdem: „Ich wünschte, ich wäre so stark wie die Ochsen oder so lustig wie die Hühner…“

Tilia hatte das gehört. „Vielleicht kann ich helfen“, sagte sie zu Lumo. „Aber dazu brauche ich jemanden, der mutig genug ist, ein Wunder zu bringen.“

„Ich!“, rief Lumo, der plötzlich ein Kribbeln in den Pfoten spürte. „Ich will Mimi helfen!“

Tilia nickte. „Dann komm mit – wir holen uns Hilfe von den anderen.“

Das Lied der Gänse und die fliegende Vogelscheuche

Zusammen mit Lumo zog Tilia über den Hof. Als Erstes trafen sie auf die drei Gänse Gilda, Greta und Golo, die in einem kleinen Teich neben dem Gemüsegarten lebten. Gilda, die älteste, kräuselte ihre Federn. „Ein Wunder für ein Lamm? Hm… klingt wie eine Ballade!“

Also sangen sie ein Lied:

„Lämmerherz, sei stark und klar,
Glänze hell, so wunderbar!
Tanze, springe, sei nicht klein,
Denn du kannst ein Wunder sein!“

Ihre Stimmen stiegen in die Luft – und plötzlich erwachte die Vogelscheuche im Feld. Sie gähnte, streckte ihre strohigen Arme und flatterte mit einem Mantel aus Maisblättern. „Hört auf zu singen!“, brummte sie – doch dann lächelte sie. „Ach was, singt weiter. Ich tanze dazu!“

Und während die Vogelscheuche tanzte, flog ein Glitzerschweif über das Feld – Tilia sammelte den funkelnden Staub in einem kleinen Fläschchen. „Das brauchen wir für das Wunder!“

Der nächtliche Besuch im Hühnerstall

Als die Sonne unterging, schlichen Lumo und Tilia zum Hühnerstall. Die Hühner dort hatten eine besondere Fähigkeit: Sie konnten Träume legen wie Eier. Jedes Ei, das sie nachts legten, enthielt einen kleinen Traum – bunt, leuchtend und voller Geschichten.

„Wir brauchen Mimis Wunschtraum“, flüsterte Tilia. Die Henne Bibi wackelte mit dem Schnabel. „Ah! Der ist heute ganz besonders weich geschlüpft! Hier, nimm ihn.“

Ein kleines, schimmerndes Ei lag im Nest – es summte leise vor Freude.

Tilia nahm es vorsichtig. „Das ist es. Jetzt brauchen wir nur noch…“

„Was?“, fragte Lumo.

„…einen Freund, der das Wunder überbringt.“

Lumo fühlte, wie sein Herz pochte. „Das mach ich!“

Das große Wunder

In der Morgendämmerung, als der Nebel noch über die Wiesen schwebte, stellte sich Lumo vor den Stall, in dem Mimi schlief. Tilia ließ das Wunsch-Ei über Mimis Kopf kreisen, schüttete den Glitzerstaub darüber und flüsterte:

„Mut im Herz, Sternenglanz in Sicht –
Mimi, du bist ein helles Licht.“

Mimi öffnete langsam die Augen. Und plötzlich… wuchs ein sanftes, warmes Leuchten aus ihrem Fell. Die silbernen Punkte, die sonst nur Lumo hatte, funkelten nun auch auf ihrem Rücken!

Sie sprang auf, rannte über die Wiese und drehte sich lachend im Kreis. Die anderen Tiere blökten, gackerten und muhten vor Freude.

„Ich bin… ich bin besonders!“, rief Mimi.

Elva trat aus dem Haus, sah Mimi leuchten und lächelte. „Manche Wunder sind unsichtbar. Aber heute haben wir eins gesehen.“

Die Rückkehr in den Wald

Lumo verabschiedete sich von Tilia. „Wirst du wiederkommen?“, fragte er.

„Solange der Hof voller Herz ist – ja“, sagte sie und verschwand in einem Sonnenstrahl.

Lumo hüpfte zurück in den Wald. Er war nur ein kleiner Hase – aber heute hatte er etwas Großes getan. Und tief in seinem Herzen wusste er: Auf dem Bauernhof der Wunder kann jeder, wirklich jeder, leuchten.


Die Moral der Geschichte ist:

Wahre Größe kommt nicht von Lautstärke oder Stärke, sondern vom Glauben an sich selbst und den Mut, für andere da zu sein.


Kindgerecht erklärt: Auch wenn du dich manchmal klein fühlst, steckt in dir etwas ganz Besonderes. Wenn du an dich glaubst und anderen hilfst, kannst du selbst ein Wunder sein – so wie Mimi gelernt hat zu strahlen, weil jemand an sie geglaubt hat.



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Über den Autor

Keen Perator

Ich wurde 1983 geboren und entdeckte schon früh meine Leidenschaft für das Erstellen von Kinderbüchern. Obwohl ich ursprünglich aus einem ganz anderen Bereich kam, fühlte ich mich zur magischen Welt der Kinderliteratur hingezogen. Nach Abschluss meiner Ausbildung beschloss ich, meiner Leidenschaft zu folgen.