Der freundliche Zwerg und sein Freund der Riese

sternenstaub-und-kuscheltraume-AD2
Jetzt entdecken auf Amazon!*

Gute-Nacht-Geschichte

Der freundliche Zwerg und sein Freund der Riese - Gute Nacht Geschichte
Zusammenfassung

Vorlesedauer ~ ca. 8 min

Ein freundlicher Zwerg namens Tilio und sein sanfter Riesenfreund Boromil retten gemeinsam den Herzstein, indem sie ein Fest der Freundschaft feiern und so das Tal wieder zum Leuchten bringen.

Es war einmal, tief versteckt in einem grünen Tal voller glitzernder Blumen und sanft plätschernder Bäche, ein winziges Dorf namens Funkelgrund. Dort lebte ein freundlicher Zwerg namens Tilio. Tilio war kleiner als ein Pilzhut, hatte einen flauschigen roten Bart, trug stets eine Mütze mit einer Glocke daran – und vor allem: Er hatte das größte Herz weit und breit.

Doch Tilio hatte ein Geheimnis. Jeden Dienstag wanderte er bis zur Nebellicht-Klippe, wo er sich mit seinem besten Freund traf: einem sanften Riesen namens Boromil.

Boromil lebte hoch oben im Himmelwald, wo die Bäume bis zu den Wolken wuchsen. Seine Schritte ließen zwar die Erde ein wenig beben, doch in Wahrheit war Boromil so sanft wie eine Feder. Er pflückte Sonnenstrahlen für Tilio, wenn es regnete, und Tilio flocht Boromil Gänseblümchen-Kränze für sein riesiges, wuscheliges Haar.

Niemand in Funkelgrund wusste von Boromil. Denn viele Zwerge fürchteten sich vor allem, was groß war. „Groß bedeutet laut und gefährlich!“, sagte Oma Funkel immer. Doch Tilio wusste es besser.

Eines Morgens geschah etwas Ungewöhnliches: Das Glitzerwasser im Bach hörte auf zu glitzern. Die Blumen ließen traurig ihre Köpfe hängen, und der Himmel wurde grauer als Boromils Haferbrei.

„Das ist nicht gut“, murmelte Tilio und machte sich auf den Weg zur Nebellicht-Klippe. Vielleicht wusste Boromil, was los war.

Boromil wartete schon. Er hatte einen Ast in der Hand, den er als Spazierstock nutzte, obwohl er eher wie ein Baumstamm aussah. „Tilio! Ich hab es gespürt. Irgendetwas ist mit dem Herzstein passiert.“

„Dem Herzstein?“ fragte Tilio mit großen Augen.

Boromil nickte. „Er liegt tief im Herzwald und bewacht das Gleichgewicht der Natur. Wenn er traurig wird, wird alles um ihn herum traurig.“

Tilio zupfte an seinem Bart. „Dann müssen wir ihn fröhlich machen!“

Und so begann ihr Abenteuer.

Der Weg zum Herzwald war voller Überraschungen. Erst mussten sie über das kichernde Gras laufen, das jedem Schritt mit einem „Hihihi“ begegnete. Dann kamen sie am Fluss der verlorenen Socken vorbei, wo Boromil tatsächlich einen seiner riesigen Strümpfe wiederfand. Er war ganz rosa geworden!

„Ich hab ihn vermisst“, sagte Boromil und streichelte den Strumpf.

Im Herzwald war es still. Unheimlich still. Die Bäume sahen aus, als würden sie weinen, und selbst die Vögel hatten ihre Lieder vergessen.

Tief in der Mitte des Waldes stand der Herzstein. Er war groß wie ein Kürbis und leuchtete sonst in einem warmen Gold. Doch jetzt war er blass und glimmte nur noch ganz schwach.

Tilio trat näher. „Was ist denn passiert, lieber Herzstein?“

Eine leise Stimme antwortete in seinem Herzen: „Die Wesen dieser Welt haben das Lachen vergessen. Sie streiten sich, haben Angst voreinander… Ich bin einsam geworden.“

Tilio schaute zu Boromil. „Wir müssen etwas tun. Etwas, das alle wieder zusammenbringt.“

Boromil überlegte. „Ein Fest! Ein Riesen-Zwergen-Fest! Mit Geschichten, Spielen und Kuchen!“

Tilio grinste. „Und mit Tannenzapfen-Marmelade!“

Sie eilten zurück nach Funkelgrund. Tilio erklärte den Zwergen, was los war. Anfangs waren sie skeptisch. „Ein Riese? Bei uns? Und noch dazu ein Fest mit ihm?“ Doch als sie Boromils liebevolle Augen sahen, schmolz die Angst dahin wie Eis in der Sonne.

Boromil baute die Bühne (aus umgestürzten Baumstämmen), Tilio bastelte Einladungen, und selbst Oma Funkel buk ihren berühmten Karottenkuchen mit Walnuss-Streuseln.

Am Tag des Festes war ganz Funkelgrund geschmückt. Blumenkränze hingen an den Häusern, und sogar die Bienen summten fröhliche Lieder. Zwerge und Waldbewohner versammelten sich – und da kam Boromil, mit seinem rosa Riesenstrumpf als Mütze und einem Lächeln, das so groß war wie ein Heuwagen.

Die Kinder lachten, die Erwachsenen staunten, und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sich das Tal wieder lebendig an.

Am Abend gingen Tilio und Boromil noch einmal zum Herzwald.

Der Herzstein strahlte heller als je zuvor. Und als sie genau hinhörten, sang er ein leises Lied – von Freundschaft, Mut und davon, dass selbst große Unterschiede ein Herz gemeinsam zum Leuchten bringen können.

Seitdem sind die Zwerge und der Riese unzertrennlich. Und jeden Dienstag – ja, das blieb – treffen sich Tilio und Boromil. Mal zum Kuchenessen, mal zum Geschichten erzählen.

Und wenn du ganz still bist, kannst du vielleicht das Kichern des Grases hören oder das Murmeln des Herzsteins in der Nacht.


🌟 Die Moral der Geschichte ist: Wahre Freundschaft überwindet jede Größe, jedes Vorurteil und bringt Licht in dunkle Zeiten.

Kindgerecht erklärt: Auch wenn jemand viel größer oder anders ist als wir, kann er unser bester Freund sein. So wie Tilio und Boromil zusammengehalten haben, zeigt uns ihre Geschichte: Wenn wir uns gegenseitig helfen, zuhören und lachen, wird alles ein bisschen heller – selbst ein ganzer Wald.



Bewerten sie diese Geschichte

5,0
Ausgezeichnet100%
Sehr gut0%
Durchschnittlich0%
Schlecht0%
Furchtbar0%

logo neu

Über den Autor

Keen Perator

Ich wurde 1983 geboren und entdeckte schon früh meine Leidenschaft für das Erstellen von Kinderbüchern. Obwohl ich ursprünglich aus einem ganz anderen Bereich kam, fühlte ich mich zur magischen Welt der Kinderliteratur hingezogen. Nach Abschluss meiner Ausbildung beschloss ich, meiner Leidenschaft zu folgen.

Available for Amazon Prime