Klaus und die Zwerge – Ein Abenteuer im Wichtelwald

Gute-Nacht-Geschichte

Klaus und die Zwerge – Ein Abenteuer im Wichtelwald - Gute Nacht Geschichte
Zusammenfassung

Vorlesedauer ~ ca. 6 min

Klaus entdeckt im Wald sieben fröhliche Zwerge und hilft ihnen, verschwundene Glühwürmchen wiederzufinden. Gemeinsam feiern sie ein leuchtendes Fest unter dem Sternenhimmel. Durch Mut und Freundschaft wird Klaus zum Ehrenwichtel ernannt.

Es war einmal ein kleiner Junge namens Klaus, der in einem verschlafenen Dorf am Rande eines großen, geheimnisvollen Waldes lebte. Klaus war ein neugieriger Junge mit einer roten Wollmütze, die ihm seine Oma gestrickt hatte, und Augen, die so funkelten wie die Sterne über seinem Haus.

Eines Abends, als die Sonne langsam hinter den Baumwipfeln verschwand und der Himmel rosa-orange leuchtete, sagte Klaus zu seinem Papa:
„Ich glaube, da wohnt jemand im Wald. Ganz kleine Wesen, mit winzigen Mützen. Ich hab sie gestern beim Beerenpflücken gesehen!“

„Ach, das war bestimmt ein Traum, mein Schatz“, lachte Papa. „Aber wenn du brav bist, erzähl ich dir morgen Abend eine Geschichte über Zwerge.“

Doch Klaus wollte nicht bis morgen warten. Heimlich zog er seine Stiefel an, schnappte sich eine Taschenlampe und schlich sich aus dem Haus – hinein in den Wichtelwald.


Das Leuchten im Moos

Der Wald war still. Nur das Rascheln der Blätter und das Zirpen der Grillen begleiteten Klaus. Er ging einen schmalen Pfad entlang, den er sonst nie beachtet hatte. Und plötzlich – blitzte etwas auf!

Ein winziges Licht tanzte vor ihm im Moos, als wolle es ihn irgendwohin führen. Klaus folgte dem Leuchten, tiefer und tiefer in den Wald, bis er vor einer Wurzelhöhle stand, in der bunte Lichter glitzerten.

„Was ist das?“, flüsterte Klaus.

Und da hörte er sie – Stimmen! Ganz leise und fröhlich.

„Zimtzapf, du hast schon wieder alle Himbeerplätzchen gegessen!“
„Hab ich nicht, das war Brummelbart!“
„Pssst! Da ist ein Riese vor unserer Tür!“

Ein kleiner Kopf mit einer grünen Zipfelmütze lugte aus dem Höhleneingang. Dann noch einer. Und noch einer. Und dann… standen da sieben winzige Zwerge, nicht größer als Klaus’ Teddybär.


Die sieben Zipfelchen

Die Zwerge stellten sich höflich vor:

  • Zimtzapf, der Schlaue,
  • Brummelbart, der Brummige,
  • Flimmerlein, der immer kichert,
  • Piksel, der Erfinder,
  • TappTapp, der Tänzer,
  • Fünkchen, das Mädchen mit den glitzernden Haaren,
  • und Schnarchi, der – natürlich – dauernd gähnte.

„Willkommen im Wichtelwald, Klaus!“, rief Flimmerlein. „Du bist der Erste, der uns je gesehen hat!“

„Ich wollte euch unbedingt finden!“, sagte Klaus strahlend. „Gibt’s bei euch auch Abenteuer?“

Die Zwerge kicherten. „Oh ja, aber heute ist ein besonderer Tag. Wir brauchen Hilfe!“


Der verlorene Glühwürmchenschwarm

Fünkchen erklärte, dass der Glühwürmchenschwarm, der jede Nacht den Wald beleuchtet, verschwunden war. Ohne die Glühwürmchen wäre der Wald in der Nacht zu dunkel – und das Fest der Mondlichter könnte nicht stattfinden!

„Wir wollten heute singen und tanzen unter dem Sternenhimmel“, schniefte TappTapp traurig. „Aber ohne Licht…“

Klaus überlegte. Dann sagte er:
„Vielleicht kann ich helfen! Ich hab eine Taschenlampe – und gute Augen!“

Die Zwerge jubelten. „Dann los, auf zur Glühwürmchensuche!“


Ein Abenteuer beginnt

Mit Klaus vorneweg, der seine Taschenlampe schwenkte wie ein tapferer Held, zogen sie los durch Farn und Moos. Piksel hatte einen kleinen Kompass, der manchmal auch pupste, wenn er sich drehte.

Sie kletterten über Wurzeln, sprangen über winzige Bäche und sangen dabei ein leises Lied:

„Zwischen Zweigen, Moos und Stein,
wird das Licht bald wieder sein.
Glühwürmchen, oh so fein,
kommt zurück – und scheint uns heim.“

Plötzlich blieb Schnarchi stehen.
„Da! Ich höre Summen!“

Und tatsächlich – ein sanftes Summen kam aus einer Baumhöhle. Klaus leuchtete hinein. Da saßen die Glühwürmchen – alle zusammen – und zitterten.

„Was ist denn los mit euch?“, fragte Fünkchen behutsam.

Ein kleines Glühwürmchen mit einer Brille piepste:
„Wir… wir hatten Angst! Heute Nacht sollte ein Riese durch den Wald stapfen und da wollten wir uns verstecken!“

Alle sahen Klaus an.

„Aber… ich bin doch nur Klaus! Ich will euch doch nur helfen!“

Das Glühwürmchen kicherte. „Du bist der freundlichste Riese, den wir je gesehen haben!“


Das Fest der Mondlichter

Mit einem Flügelschwirren flogen die Glühwürmchen hinaus in den Himmel. Die Zwerge tanzten im Kreis, TappTapp sprang Purzelbäume, und sogar Brummelbart lächelte.

Die Lichtlein schwebten über den Baumkronen und ließen den Wald in einem warmen, goldenen Glanz erstrahlen.

Piksel baute aus Rinde und Zapfen ein Podest, von dem Fünkchen sang:

„Licht im Herzen, Licht im Wald,
wer Freundschaft findet, bleibt niemals kalt.“

Und Klaus? Der wurde zum Ehrenwichtel ernannt, bekam eine eigene kleine Zipfelmütze (natürlich rot!) und ein Glühwürmchenfreundchen, das sich ab da jede Nacht auf seiner Schulter ausruhte.


Zurück nach Hause

Als der Morgen dämmerte, brachte Flimmerlein Klaus zurück an den Waldrand.

„Vergiss uns nicht, ja?“

„Niemals!“, versprach Klaus. „Und ich komme wieder. Vielleicht mit Kakao.“

Flimmerlein lachte. „Und wir backen dir Plätzchen.“

Klaus schlich sich zurück ins Bett, gerade rechtzeitig, bevor Mama nach ihm sah.

„Hast du gut geschlafen, mein Schatz?“

Klaus gähnte und grinste: „Ich hatte die schönste Nacht überhaupt.“


Die Moral der Geschichte ist:

Wahre Freundschaft beginnt oft mit Neugier und Mut – auch wenn jemand ganz anders ist als man selbst.

Kindgerecht erklärt:
Wenn wir offen auf andere zugehen und ihnen helfen, können wunderbare Freundschaften entstehen – selbst zwischen kleinen Zwergen und großen Menschen. So wie Klaus gelernt hat, dass man gemeinsam alles schaffen kann, lernen wir, dass jeder – ob groß oder klein – einen Unterschied machen kann, wenn er mit Herz hilft.



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Über den Autor

Keen Perator

Ich wurde 1983 geboren und entdeckte schon früh meine Leidenschaft für das Erstellen von Kinderbüchern. Obwohl ich ursprünglich aus einem ganz anderen Bereich kam, fühlte ich mich zur magischen Welt der Kinderliteratur hingezogen. Nach Abschluss meiner Ausbildung beschloss ich, meiner Leidenschaft zu folgen.