Gute-Nacht-Geschichte

Zusammenfassung
Vorlesedauer ~ ca. 8 min
Ein verzauberter Froschkönig trifft auf den cleveren Kater William. Gemeinsam lösen sie Troll-Rätsel und brechen den Bann. Statt ins Schloss zurückzukehren, werden sie beste Freunde auf Abenteuertour.
In einem sanften, grünen Königreich, wo Libellen wie kleine Feen über den Teich tanzten und Seerosen wie Miniaturpaläste auf dem Wasser lagen, lebte ein kleiner, schlauer Frosch namens Prinz Lior. Er war kein gewöhnlicher Frosch – er war verzaubert. Einst war er ein richtiger Prinz gewesen, mit einem goldenen Umhang und einer Krone, die in der Sonne glitzerte. Doch ein alter Troll hatte ihn in einen Frosch verwandelt, weil Lior zu stolz gewesen war, einem kleinen Igelkind über die Straße zu helfen.
Seitdem lebte Lior am Rand eines geheimnisvollen Teiches – dem Märchensee – und hoffte auf den Tag, an dem jemand ihn von seinem Frosch-Dasein erlösen würde. Jeden Tag quakte er höflich jedem Besucher zu, aber nie blieb jemand lange genug, um seine Geschichte zu hören.
Bis zu dem Tag, an dem Kater William auftauchte.
William war ein außergewöhnlich gepflegter, flauschiger Kater mit einem gestreiften Schwanz, der sich wie ein Zepter bewegte, und einem kleinen roten Halstuch mit weißen Punkten. Er war ein Abenteurer – bekannt in den Wäldern und Wiesen für seinen Mut, seine Geschichten und seine selbstgebackenen Kekse (aus Thymian und Honig!).
Eines Tages tappte William durch den Wald und hörte ein freundliches Quaken vom Teich. Neugierig trat er näher und sah Lior auf einem Seerosenblatt sitzen, wie ein kleiner König auf seinem Thron.
„Guten Tag, edler Kater!“, rief Lior. „Seid Ihr gekommen, um mir zu helfen?“
William blinzelte. „Ich bin auf der Suche nach einem verlorenen Rezeptbuch. Aber wer seid denn Ihr?“
Lior erzählte ihm seine Geschichte – von der Verwandlung, dem alten Troll, der Strafe und seinem Wunsch, wieder ein Prinz zu sein. William hörte aufmerksam zu und knetete nachdenklich seine Schnurrhaare.
„Hm“, miaute William. „Ich bin zwar kein Magier, aber ich glaube, dass wir gemeinsam dein Schicksal ändern können.“
So begann ein ungewöhnliches Abenteuer – zwischen einem königlichen Frosch und einem gewitzten Kater.
Kapitel 1: Die Reise zum Trollberg
Am nächsten Morgen – nach einer Nacht voller Froschgesang und Keks-Knabberei – machten sich die beiden Freunde auf den Weg zum Trollberg. William packte seine Tasche mit einer kleinen Laterne, einer Feder, einem Glas Gurken und natürlich einem extra großen Honig-Thymian-Keks.
Der Weg war beschwerlich. Sie mussten durch das Flüstergras (das ständig Fragen stellte wie „Wo geht ihr hin?“ und „Habt ihr auch eure Schuhe geputzt?“) und über die Regenbogenwiese, wo man bei jedem Schritt eine andere Farbe unter den Pfoten hatte.
Lior hüpfte tapfer, und William passte auf, dass sein kleiner Freund nicht in einem Gänseblümchen steckenblieb.
Als sie endlich den Trollberg erreichten, saß dort – auf einem riesigen Pilz – der uralte Troll namens Bromor. Seine Augen leuchteten grün wie Smaragde, und sein Bart reichte bis zu seinen Zehen.
„Was wollt ihr, winzige Reisende?“ brummte er.
William trat mutig vor. „Wir wollen, dass du Prinz Lior zurückverwandelst.“
„Und was gebt ihr mir dafür?“ Der Troll grinste, und seine Zähne waren moosbewachsen.
William überlegte. Dann reichte er dem Troll das Glas Gurken.
„Ha! Gurken! Ich LIEBE Gurken!“ Der Troll kicherte so laut, dass die Bäume wackelten. „Aber das reicht nicht.“
William zückte dann den Honig-Thymian-Keks. Bromor schnupperte, probierte und machte dann ein lautes „Mmmmmmm!“. Sein Blick wurde weich wie Matsch nach dem Regen.
„Gut. Ich gebe euch eine Chance“, brummte er. „Beantwortet meine drei Rätsel, und der Bann ist gebrochen.“
Kapitel 2: Drei Rätsel und ein bisschen Magie
Rätsel 1: „Ich kann fliegen, ohne Flügel zu haben. Ich kann weinen, ohne Augen zu haben. Ich kann verschwinden, ohne Spuren zu hinterlassen. Was bin ich?“
William flüsterte: „Der Wind!“
„Richtig!“, grinste Bromor.
Rätsel 2: „Ich gehöre dir, doch die anderen benutzen mich mehr als du. Was ist das?“
„Dein Name“, miaute William schlau.
Der Troll nickte. „Nicht schlecht.“
Rätsel 3: „Ich bin klein wie ein Käfer, doch größer als dein Mut. Ich bin lautlos, aber bringe deine Knie zum Zittern. Ich bin …?“
Lior quakte leise: „Die Angst.“
Der Troll starrte ihn an, dann lächelte er plötzlich.
„Ihr habt es geschafft.“
Er streckte seinen moosigen Finger aus, berührte Liors Stirn, und POFF! – der kleine Frosch verwandelte sich zurück in einen wunderschönen Jungen mit einem goldenen Krönchen.
Kapitel 3: Ein Königreich für zwei
„Du bist wieder du!“, rief William und sprang seinem Freund auf die Schultern.
Prinz Lior lachte. „Ich bin so froh, dass ich dich getroffen habe.“
Doch statt in ein Schloss zurückzukehren, hatte Lior eine neue Idee.
„Weißt du was, William? Ich glaube, ich bleibe bei dir. Abenteuer erleben, Kekse backen, Geschichten sammeln – das klingt viel besser als Palastetikette.“
Und so zogen der ehemalige Froschprinz und der mutige Kater gemeinsam durch die Lande. Sie halfen verlorenen Glühwürmchen, trösteten weinende Eulenbabys, organisierten Picknicks für Mäusefamilien und gaben jedem Wesen das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein.
Und manchmal – an besonders klaren Abenden – saßen sie am Märchensee, erinnerten sich an alte Zeiten und erzählten sich neue Geschichten.
🌟 Die Moral der Geschichte ist:
Wahre Freundschaft ist stärker als jeder Zauber – sie hilft uns, unser wahres Ich zu finden.
Kindgerecht erklärt:
Wenn wir füreinander da sind, gemeinsam lachen und einander helfen, kann sogar ein verzauberter Frosch wieder glücklich werden. So wie Kater William seinem neuen Freund geholfen hat, können auch wir anderen beistehen – mit Mut, Herz und einem kleinen Honigkeks vielleicht. 🧡
Bewerten sie diese Geschichte
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.