Die mutige Prinzessin und der verzauberte Prinz

Gute Nacht Geschichte

Zusammenfassung

Vorlesedauer ~ ca. 7 min

Prinzessin Emilia macht sich mutig auf den Weg, um Prinz Julian aus dem Turm eines bösen Zauberers zu retten. Mit Cleverness und Mut überwindet sie einen Drachen und bricht den Fluch des Prinzen. Gemeinsam kehren sie als Helden ins Königreich zurück.

Es war einmal in einem weit entfernten Königreich, wo die Sonne stets golden schien und die Blumen in allen Farben des Regenbogens blühten. In diesem Königreich lebte eine mutige Prinzessin namens Emilia. Sie war nicht wie die anderen Prinzessinnen, die man oft in Märchen hörte. Sie war abenteuerlustig, klug und vor allem tapfer. Während viele Prinzessinnen sich lieber im Schloss aufhielten und schöne Kleider trugen, verbrachte Emilia ihre Tage damit, die Wälder zu erkunden, mit den Tieren zu sprechen und neue Geheimnisse ihres Landes zu entdecken.

Eines Tages kam die Nachricht, dass Prinz Julian, der aus einem benachbarten Königreich stammte, verschwunden war. Man erzählte sich, dass er von einem bösen Zauberer entführt und in einem dunklen Turm hoch oben in den Bergen gefangen gehalten wurde. Der König und die Königin waren verzweifelt und wussten nicht, was sie tun sollten.

Doch Emilia wusste genau, was sie tun musste. Sie hatte schon so oft Geschichten von tapferen Rittern gehört, die in solche Abenteuer aufbrachen. Warum sollte sie das nicht auch tun? Ohne zu zögern, sattelte sie ihr treues Pferd Sternenlicht, zog ihren Umhang an und machte sich auf den Weg, um den Prinzen zu retten.

Der Weg zum Turm war voller Gefahren. Zuerst musste Emilia durch einen finsteren Wald reiten, in dem riesige Spinnen und grimmige Wölfe hausten. Doch sie fürchtete sich nicht. Mit einem lauten Ruf verscheuchte sie die Spinnen und sprach sanft mit den Wölfen, die schnell verstanden, dass sie keine Feindin war. Als die Tiere sahen, wie mutig Emilia war, ließen sie sie in Frieden weiterreiten.

Nachdem sie den Wald durchquert hatte, erreichte sie einen tiefen Fluss. Eine alte Brücke führte darüber, aber die war brüchig und schien jeden Moment einzustürzen. „Ich schaffe das“, flüsterte Emilia sich selbst zu und trat vorsichtig auf die Bretter. Stück für Stück bewegte sie sich voran, und gerade als das letzte Brett unter ihr zerbrach, sprang sie geschickt ans andere Ufer.

Jetzt stand nur noch der hohe Turm vor ihr, in dem Prinz Julian gefangen gehalten wurde. Doch der böse Zauberer, der ihn dort festhielt, hatte einen furchteinflößenden Drachen als Wache vor den Eingang gesetzt. Der Drache war riesig, seine Schuppen funkelten wie schwarzes Glas, und sein Atem war heiß wie Feuer. Emilia wusste, dass sie nicht gegen ihn kämpfen konnte. Aber sie erinnerte sich an etwas, das ihre Mutter ihr einst erzählte: Drachen lieben Rätsel.

Mit klopfendem Herzen trat Emilia mutig vor den Drachen. „Großer Drache“, sagte sie freundlich, „ich weiß, dass du mich nicht einfach vorbeilassen wirst. Aber was wäre, wenn ich dir ein Rätsel stelle? Wenn du es lösen kannst, werde ich umkehren. Aber wenn du es nicht lösen kannst, musst du mich hineinlassen.“

Der Drache hob eine Augenbraue, interessiert. „Nun gut, Prinzessin“, brummte er. „Ich liebe Herausforderungen. Stell mir dein Rätsel.“

Emilia lächelte und stellte ihm das kniffligste Rätsel, das sie kannte: „Was gehört dir, aber andere benutzen es mehr als du?“

Der Drache grübelte und grübelte, aber er konnte die Antwort nicht finden. „Ich gebe auf“, grummelte er schließlich.

„Es ist dein Name“, antwortete Emilia. Der Drache blinzelte überrascht, dann lachte er tief. „Das war ein gutes Rätsel“, sagte er und trat zur Seite. „Du hast fair gewonnen. Geh und rette den Prinzen.“

Emilia eilte die Treppen des Turms hinauf, bis sie ganz oben ankam. Dort fand sie Prinz Julian, der in einen tiefen Schlaf gefallen war, verzaubert von dem bösen Zauberer. Sie wusste, dass nur ein mutiger Akt den Fluch brechen konnte. Also nahm sie all ihren Mut zusammen und berührte sanft Julians Stirn. In diesem Moment begann ein goldenes Licht zu strahlen, und der Prinz öffnete seine Augen.

„Du… du hast mich gerettet“, sagte er verwundert, als er Emilia erblickte. „Wie hast du das nur geschafft?“

„Mit Mut, einem Rätsel und ein wenig Hilfe von Freunden“, antwortete Emilia lächelnd.

Gemeinsam ritten sie zurück ins Königreich, wo sie als Helden empfangen wurden. Der König und die Königin waren überglücklich, ihren Sohn wieder in die Arme schließen zu können. Doch die größte Freude empfand Prinz Julian, der wusste, dass es keine gewöhnliche Prinzessin war, die ihn gerettet hatte, sondern die mutigste von allen.

Und so lebten Prinz Julian und Prinzessin Emilia glücklich und zufrieden in ihren Königreichen. Sie erlebten noch viele Abenteuer, aber keines war so aufregend wie das, bei dem die mutige Prinzessin den Prinzen gerettet hatte.


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