Gute Nacht Geschichte
Zusammenfassung
Vorlesedauer ~ ca. 7 min
Prinz Leo und sein kleiner Drache Funken machen sich auf, um Prinzessin Livia aus den Fängen eines riesigen Entführers zu retten. Mit Mut, Teamarbeit und cleveren Tricks befreien sie die Prinzessin und entkommen dem wütenden Riesen. Gemeinsam werden sie als Helden gefeiert.
Es war einmal in einem weit entfernten Königreich, in dem ein junger Prinz namens Leo lebte. Leo war nicht nur klug, sondern auch mutig und hatte ein großes Herz. An seiner Seite war immer sein bester Freund, ein kleiner Drache namens Funken. Funken war nicht viel größer als ein Hündchen, aber er hatte einen kräftigen Feueratem und konnte fliegen, wenn auch nicht sehr hoch. Gemeinsam erlebten die beiden viele Abenteuer.
Eines Tages erreichte Leo die Nachricht, dass Prinzessin Livia, die aus einem benachbarten Königreich stammte, entführt worden war! Ein mächtiger Riese hatte sie auf den höchsten Berg des Landes gebracht und hielt sie dort gefangen. Niemand wagte sich, den Riesen herauszufordern, denn er war bekannt für seine furchterregende Kraft.
„Wir müssen sie retten, Funken!“, rief Leo entschlossen. Der kleine Drache flatterte aufgeregt mit den Flügeln. „Ich bin bereit, Leo!“, rief er. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg.
Der Pfad zum Berg war beschwerlich. Überall lagen große Felsbrocken, und der Weg wurde immer steiler. Aber Leo ließ sich nicht entmutigen. „Wir schaffen das, Funken“, sagte er und hielt seinen Blick auf den fernen Gipfel gerichtet. Der kleine Drache flog aufgeregt voran, spuckte kleine Funken und beleuchtete den Weg.
Nach einiger Zeit erreichten sie einen dichten Wald, der den Fuß des Berges umgab. Der Wald war dunkel und still, und Leo spürte, dass etwas nicht stimmte. Plötzlich hörten sie ein lautes Brüllen, das aus den Bäumen kam. Es war ein Rudel wilder Wölfe, die den Weg versperrten!
„Wir müssen vorsichtig sein, Funken“, flüsterte Leo. Doch Funken hatte eine Idee. Er flog mutig vor den Wölfen hin und begann, kleine Funken in die Luft zu spucken. Die Wölfe, überrascht von dem unerwarteten Feuerwerk, jaulten erschrocken auf und rannten in den Wald zurück. Leo lachte. „Gut gemacht, Funken!“, rief er. „Jetzt können wir weiter!“
Sie setzten ihren Weg fort, bis sie endlich den Berg erreichten. Dort führte ein schmaler Pfad hinauf, der von Nebel umhüllt war. Es war kühl und die Luft wurde immer dünner, je höher sie stiegen. Aber Leo und Funken hielten tapfer durch. Schließlich, nach vielen Stunden des Kletterns, erreichten sie die Spitze des Berges.
Dort stand eine riesige steinerne Festung, und in einem hohen Turm war Prinzessin Livia gefangen. Der Riese, der sie entführt hatte, saß auf einem Felsen und schnarchte laut. Seine mächtige Gestalt blockierte den Eingang zum Turm. Leo wusste, dass sie ihn nicht einfach wecken konnten, sonst wäre der Kampf verloren, bevor er überhaupt begonnen hatte.
„Was sollen wir tun?“, flüsterte Funken. Leo überlegte kurz und hatte dann eine Idee. „Du bist klein und schnell, Funken. Vielleicht kannst du unbemerkt hineinschlüpfen und den Turmschlüssel finden.“
Der kleine Drache nickte eifrig. Er flatterte leise los, schlich sich an dem schnarchenden Riesen vorbei und entdeckte den Schlüssel, der an einem großen Nagel hing. Mit einem leichten Biss zog er ihn vorsichtig herunter und flog zurück zu Leo.
„Gut gemacht!“, sagte Leo leise. „Jetzt müssen wir nur noch die Prinzessin befreien.“
Mit dem Schlüssel in der Hand schlich Leo sich zum Turm, öffnete leise das Schloss und fand Prinzessin Livia im obersten Zimmer. Sie saß am Fenster und schaute traurig in die Ferne, doch als sie Leo und Funken erblickte, strahlte sie vor Freude. „Ihr seid gekommen, um mich zu retten!“, rief sie leise.
„Natürlich!“, sagte Leo mit einem mutigen Lächeln. „Aber wir müssen leise sein, der Riese darf uns nicht hören.“
Gemeinsam schlichen sie zurück, doch gerade als sie den Turm verlassen wollten, erwachte der Riese. Mit einem lauten Grollen stand er auf, seine schweren Schritte ließen den Boden zittern. „Wer wagt es, meine Gefangene zu befreien?“, brüllte er.
„Wir müssen schnell weg!“, rief Leo. Funken flog so schnell er konnte, um den Riesen abzulenken. Er spuckte kleine Funken um den Riesen herum, sodass dieser ständig verwirrt um sich schaute. Das gab Leo und Livia genug Zeit, zum Rand des Berges zu rennen.
Doch der Riese war zu groß und zu stark. Er kam immer näher. Da hatte Funken eine letzte Idee. „Leo, Livia, haltet euch fest!“, rief er und spuckte eine große Flamme auf den Nebel vor ihnen. Die heiße Luft ließ Funken ein wenig höher fliegen, gerade genug, um die beiden Freunde zu tragen. Leo und Livia klammerten sich an den kleinen Drachen, während dieser sie mit all seiner Kraft den Berg hinabflog.
Der Riese blieb am Rand des Berges stehen und brüllte wütend, doch er konnte sie nicht mehr erreichen. Leo, Livia und Funken landeten sicher im Tal, wo sie von den Bewohnern des Königreichs als Helden empfangen wurden.
„Ich danke euch von Herzen“, sagte Prinzessin Livia zu Leo und Funken. „Ohne euch wäre ich immer noch in dem Turm gefangen.“
„Es war Funken, der die wahre Rettung vollbracht hat“, sagte Leo bescheiden. Funken flatterte stolz neben ihm und blies eine kleine Flamme in die Luft.
Von diesem Tag an wurden Prinz Leo, Prinzessin Livia und Funken die besten Freunde und erlebten noch viele Abenteuer zusammen. Und der kleine Drache? Der wurde als der mutigste und flinkste Drache im ganzen Land bekannt.
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